Wie viel ist genug? Oder: Richtiger Umgang mit Medien

 

„Digitale Medien – Chancen und Risiken“ – so war ein Elternabend überschrieben, zu dem die GS Regnitzlosau kürzlich eingeladen hat. Als Referent konnte Herr Dipl.-Psych. Markus Schöfthaler von der Familienberatungsstelle der Diakonie Hochfranken gewonnen werden. Neben zahlreichen Eltern lauschten auch einige Schüler der 4. Klasse interessiert den Ausführungen. Bereits drei Viertel aller 9- oder 10jährigen besitzen ein eigenes Tablet oder Handy, das übrige Viertel hat zumindest regelmäßig Zugang zu digitalen Medien. Dabei ist die Begleitung durch die Eltern und der offene Umgang mit auftretenden Problemen in dieser Altersgruppe unerlässlich, gemäß dem Grundsatz „Du (= Kind) musst es mir sagen und ich (= Vater/Mutter) darf nicht schimpfen.“

Da viele Kinder im Grundschulalter mit Smartwatches ausgestattet sind, ging der Referent gezielt auf dieses Medium ein. So sind die Daten der Smartwatches leichter auslesbar als bei einem Handy und auch der Internetzugang nahezu uneingeschränkt möglich. Als Hindernis für die Entwicklung von Selbstverantwortung hob Herr Schöfthaler die GPS-Funktion hervor und mahnte an: „Eltern, die ihren Kindern zeigen wollen, dass sie ihnen vertrauen, schalten die GPS-Funktion aus.“ Zudem haben Smartwatches im Unterricht ein erhebliches Ablenkungspotential.

Doch wie viel Medienkonsum ist denn nun genug? Ginge es nach den anwesenden Kindern, so sollten schon mindestens 3 Stunden täglich drin sein, am Wochenende gerne auch mehr. Empfohlen wird pro Altersjahr allerdings nur eine Bildschirmzeit von 1 Stunde pro Woche, d.h. für einen Viertklässler 9-10 Stunden, also wesentlich weniger als in vielen Familien üblich. Wichtig ist laut Schöfthaler, dass die Eltern Interesse am Mediengebrauch ihrer Sprösslinge zeigen, um etwaigen Gefahren begegnen zu können. Ein Bildschirmbudget (wöchentlich oder täglich) kann dann gemeinsam verhandelt werden, sollte aber nicht als Strafe oder Belohnung eingesetzt werden.

Zum Schluss gab der Referent den Anwesenden noch ausführliches Infomaterial und Vorschläge für geeignete Apps an die Hand, um die Medienbildung unserer Grundschüler weiter zu unterstützen. Allerdings ist laut Herrn Schöfthaler noch folgendes zu bedenken:"Medienerziehung beginnt lange vor der Frage, ob und wann man dem Kind welches Gerät kauft."