Vortrag zum Thema Denkmalschutz

Hochwassersteg Draisendorf

Denkmalschutz – Fluch oder Segen

Vortrag von Gerald Köppel beim Historischen Verein Regnitzlosau e. V. am 27.02.2024 im BRK-Heim Regnitzlosau

 

 

„Denkmalschutz – Fluch oder Segen“  war die Titel einer Informationsveranstaltung des Historischen Vereins Regnitzlosau. Dazu begrüßte 1. Vorsitzender Werner Schnabel den früheren Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landkreis Hof, Gerald Köppel. Köppel konnte aus seiner fast 40jährigen Tätigkeit über Probleme und Freuden im Denkmalschutz berichten.

Eingangs stellte er klar, dass seit dem Erlass des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes im Jahr 1973 viele tausend Einträge in die Denkmalschutzliste, die für Nordbayern im Landesamt in Bamberg geführt wird, erfolgt sind. Der Eintrag ist nicht löschbar. Unter den zahlreichen Zielen des Gesetzes stellte er besonders die Bewahrung des gesamten kulturellen Erbes heraus. Die historischen Zeugnisse der Geschichte und deren geschichtliche Hintergründe seien mit Blick auf die Zukunft der wesentliche Sinninhalt des Gesetzes. Damit verleihe das Gesetz auch Teilen unseres kulturellen Erbes über die individuelle Bedeutung eine Wichtigkeit für die Allgemeinheit und die künftigen Generationen.

„Meist denkt man zuerst an alte Gebäude, die mühsam von Privatpersonen oder Öffentlichen Trägern erhalten, saniert und bewirtschaftet werden“, so Köppel. Aber sehr häufig sind gelungene Projekte auch die absoluten Schmuckstücke in den Gemeinden und Städten, die die Lebensqualität der Einwohner und Gäste erheblich steigern. „Sicher kostet es oft recht viel,  ein denkmalgeschütztes Gebäude entsprechend zu bewahren und zu nutzen, aber die Anstrengungen lohnen sich“, so der Referent. Auch werde der Bauherr mit Zuschüssen und Steuererleichterungen finanziell sehr entlastet. Natürlich lege der Denkmalschutz dabei Wert auf die sachlich notwendige Qualität sowohl bei der Ausführung als auch bei der Baumaterialwahl. „Gott sei Dank haben wir in der Region viele sehr gute Handwerker, die eben ihr Handwerk noch verstehen. Da können wir uns in der Region glücklich schätzen“, freut sich Köppel.

In der Denkmalschutzliste von Regnitzlosau stünden derzeit knapp 40 Bau- und Bodendenkmale, die für das kulturelle Erbe der Gemeinde wichtig seien. Aus dieser breiten Palette nannte er als zwei Beispiele das Baudenkmal Schloss Niedernberg, das unbedingt erhalten bleiben und in Stand gesetzt werden sollte. Als letztes der Schlösser Regnitzlosaus sei es ja auch mit der Orts- und Adelsgeschichte eng verknüpft.

Ein bisschen verliebt habe er sich in ein bayernweit wichtiges, einmaliges Denkmal, das viel zu wenig Beachtung in der Öffentlichkeit fände. Seines langjährigen Wissens nach sei der Hochwassersteg über die Regnitz bei Draisendorf, bestehend aus 16 großen Granitquadern, der einzige im ganzen Land. Ein ähnliches Denkmal gäbe es nur in der Nähe von Eichstädt, bestehend aus Plattenkalk. Dieser werde touristisch intensiv vermarktet. „Das ist ein Denkmalpfund der Gemeinde Regnitzlosau, das man auf die Waage legen sollte“, so Köppel. Regnitzlosau,

 

Regnitzlosau 28.02.2024

Udo Benker-Wienands

 

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